Nach dem Frühstück liefen wir mit Heugabeln zu Magerwiesen oberhalb des Hofs, die Werner am Montag zuvor gemäht hatte. Der Grasschnitt durfte nicht liegenbleiben, da die Magerwiese sonst gedüngt worden wäre. Nach kurzer Zeit wäre sie nicht mehr nährstoffarm, sondern eine nährstoffreiche Fettwiese mit stark vermindertem Artenreichtum – wie bei intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen. Als Gruppe schichteten wir den Grasschnitt in drei Stunden zu Haufen, Werner hätte als Einzelperson etwa elf Stunden aufwenden müssen. Am Nachmittag statteten wir Hochbeete mit Schutzzäunen aus, da auch ansässige Wildschweine veganes Gemüse schätzen. Alle Volunteers versuchten mit dem Vorschlaghammer, Begrenzungspfähle einzuschlagen. Gar nicht so einfach, doch niemand wurde verletzt. Danach pflanzten wir mit Monika Mandel- und Aroniabäume. Mandelbäume müssen an besonders sonniger Lage platziert werden, Aroniabäume kommen mit der Kälte im Jura gut zurecht. Ezra erkundete mit Olivier, dem Sohn von Monika und Werner, einen nahegelegenen Bachlauf. Sie entdeckten einen Fuchsbau, unterschwemmte Bäume und fütterten Pferde. Bei der abendlichen Runde mit Gesellschaftsspielen agierten beide engagiert wie auch erfolgreich.
Am Sonntagmorgen regnete es teilweise stark, darum zogen wir den Study Part vor. Nach der SCI-Präsentation führte uns Monika in die Grundlagen der Permakultur ein, sie zeigte auch Wechselwirkungen zur konventionellen Landwirtschaft auf. Ihr immenses Wissen zu Zonierung, Kompostierung und veganen Lebensmitteln war offensichtlich. Abschliessend zeigte sie uns den aufwühlenden Dokumentarfilm «On Devour The Earth» von Paul McCartney. Immer wieder fanden wir während dem Mini-Workcamp Gelegenheit zum Austausch, sei es zu Permakultur, Veganismus aber auch zu anderen Themen. Einige Volunteers beschäftigten sich bereits seit mehreren Jahren mit dem Themenkreis, doch für alle war dieses Mini-Workcamp eine willkommene Horizonterweiterung.