Von August bis Ende Oktober 2023 war ich als Long-Term Volunteer in Thailand mit der Organisation “DaLaa” tätig. Mein Einsatz begann in den letzten Tagen eines Workcamps, darum traf ich zu Beginn sehr viele Leute. Obwohl zunächst alles ein wenig überwältigend war, wurde ich von allen herzlich empfangen. Das Workcamp war dem Bau eines Lehmhauses gewidmet, das den Hauptstandort der Organisation ergänzen sollte. Dieses Projekt begleitete mich neben meiner Tätigkeit als Lehrer an der örtlichen Grundschule während der nächsten drei Monate.
Zunächst will ich einen typischen Tag während meines Freiwilligeneinsatzes beschreiben. Nach dem Aufwachen widmeten wir uns jeweils etwa 1,5 Stunden dem Bau des Lehmhauses. Anfangs schichteten wir die Wände mit Lehmziegeln auf, später bauten wir das Dach und bedeckten die Wände mit Lehm. Eine ausgiebige Dusche war danach unerlässlich, um den eingetrockneten Lehm von der Haut zu entfernen. Anschließend genossen wir ein Frühstück mit einer großen Auswahl an frischen Früchten, Klebreis-Spezialitäten, süßem Gebäck und salzigen Speisen. Danach teilte sich die Gruppe: Einige gingen einkaufen und kochen, während andere am Lehmhaus arbeiteten oder die Schullektionen für den Nachmittag vorbereiteten. Nach einem frisch gekochten Mittagessen machten wir uns auf den Weg zur Schule, die 5-10 Minuten mit dem Fahrrad entfernt lag. Dort unterrichteten wir jeden Nachmittag zwei Stunden lang, oft spielten wir anschließend Fußball mit den Kindern. Zurück zu Hause gönnten wir uns zunächst eine Pause, bevor wir gemeinsam kochten und aßen. Nachdem die Küche aufgeräumt war, vertrieben wir uns die Zeit mit Gesellschaftsspielen und Diskussionen über verschiedenste Themen. So ging ein vollgepackter Tag schnell zu Ende.
Mein Freiwilligeneinsatz brachte auch Herausforderungen mit sich. Vor allem am Anfang gab es viele neue Eindrücke, an die ich mich erst gewöhnen musste: das Wetter, neue Leute, ein neuer Lebensrhythmus und eine neue Sprache. Dank der offenen Menschen fühlte ich mich jedoch schnell wie zu Hause. Eine weitere Herausforderung war das Unterrichten, da die Schüler zwischen 7 und 12 Jahren alt waren und ihr Englischniveau entsprechend niedrig war, was die Verständigung erschwerte. Glücklicherweise fanden die Lektionen fast immer zusammen mit einem thailändischen Volunteer statt, der als Übersetzer fungierte. Doch auch die Wochen, in denen dies nicht der Fall war, verliefen erfolgreich, und ich konnte stets ein gutes Verhältnis zu den Schülern aufrechterhalten. Auch ich und die Mücken gewöhnten uns mit der Zeit aneinander, auch wenn wir sicherlich keine Freunde wurden. Eine andere Herausforderung, aber auch eines meiner Highlights, war die ständig wechselnde Gruppendynamik. Ständig lernte ich neue Leute aus verschiedensten Teilen der Welt kennen und musste mich in einer neuen Gruppe zurechtfinden.
Ein weiterer Höhepunkt war definitiv die kulinarische Seite meines Aufenthalts. Ich durfte eine unendliche Vielfalt an neuen Gerichten entdecken und einige Rezepte mit in die Schweiz nehmen. Die Wochenenden verbrachten wir oft mit Ausflügen, sei es zum Strand, zu einem Wasserfall in den Bergen oder zu Besuch bei anderen Projekten. Immer wieder konnte ich neue Erfahrungen sammeln. Mein Freiwilligeneinsatz endete schließlich mit einem weiteren Highlight: einem zweiwöchigen Workcamp während der Schulferien, bei dem wir jeden Nachmittag Aktivitäten für die Schulkinder veranstalteten. Auch das Lehmhaus war fast fertiggestellt. So kann ich am Ende meiner drei Monate auf eine erfolgreiche und ereignisreiche Zeit mit vielen neuen Erfahrungen und Freundschaften zurückblicken.