Erfahrungsbericht: Veras Langzeit-Einsatz in El Salvador

Während ihres Langzeiteinsatzes mit Consciente und SCI Schweiz reiste Vera nach El Salvador, um dort Englisch zu unterrichten. In ihrem Bericht reflektiert sie persönliche Herausforderungen, kulturelle Begegnungen und gesellschaftliche Einblicke. Ihre Erfahrungen zeigen, wie freiwilliges Engagement die eigene Perspektive erweitert – und wie nah globale Ungleichheiten wirklich sind.

Volunteers Tent of Nations

Vera Flügel (gekürzt durch SCI Schweiz)

Bevor meine Reise nach El Salvador begann, wurden mir viele Fragen gestellt. Zu meiner Zielorganisation Consciente, zu El Salvador, zur dortigen Wohnsituation etc. Auf ein paar Fragen wusste ich eine Antwort, aber auf viele Fragen hatte ich keine.

Eingewöhnung, Freizeitaktivitäten und erste Erlebnisse

Ich brauchte mehrere Wochen, um mich an die Zeitumstellung, das Spanisch, das Klima und meinen neuen Alltag zu gewöhnen. Auch an die Geräusche musste ich mich gewöhnen. Ich fühlte mich willkommen und auch sehr schnell zugehörig. Es lag daran, dass ich in Aktivitäten auch neben der Arbeit mit einbezogen wurde und mir so viele Erlebnisse ermöglicht wurden.

Ich war bereits am zweiten Wochenende für einen Kurztrip zum Festival de las Flores nach Antigua Guatemala gereist. Wir haben an einem Donnerstagabend in San Miguel eine feria besucht. Ebenfalls war ich bei einer standesamtlichen Hochzeit und einer Babyshower dabei.

Einstieg in die Arbeit bei Consciente: Unterricht und Herausforderungen

Ich bin Anfangs November nach El Salvador gereist. Ab November sind dort bereits viele Schulen geschlossen, da die Ferien begonnen haben und gegen Jahresende sind jeweils viele Projekte abgeschlossen und es wird viel mehr administrative Arbeit gemacht.

Als dann jeweils ein Workshop oder eine andere Aktivität anstand, freute ich mich immer darüber, dabei zu sein und weiter Einblicke zu sammeln. Ich konnte mit zwei Studierenden des Stipendienprogramms zusammenarbeiten und dreimal Englisch unterrichten. Es hat mir viel Spass gemacht mit den beiden zusammenzusitzen und ein Programm für den Unterricht vorzubereiten.

Auch im Büroalltag bei Consciente habe ich viel gelernt. Der zwischenmenschliche Umgang und das Arbeitsklima mir sehr gefallen haben. Ebenfalls inspirierte mich das Engagement der Mitarbeitenden Concientes, die in einer so schwierigen politischen Situation mit wenig Aussicht auf Besserung leben und trotzdem mit ihrer Arbeit jeden Tag ein kleines Stück diesem entgegenhalten.

Freiwillige auf der ToN Farm
© Tent-of-Nations
Einblicke in Lebensrealitäten und soziale Ungleichheit

Es hat mich frustriert und mitgenommen, da ich in El Salvador merkte, wie nahe ich selbst an den Geschehnissen bin. Das, was ich sonst in der Zeitung gelesen habe, erzählen mir hier Leute über ihre Bekannten, wie sie, um ein Beispiel zu nennen, illegal in die USA migriert sind oder welche Folgen der Bergbau für ihre eigene Gemeinde und ihr Leben hätte. Der Unterschied zwischen den Betroffenen und mir liegt darin, dass ich die Möglichkeit habe, das Land zu verlassen und zurück in die Schweiz gehen kann, wo ich nicht direkt mit solchen Geschehnissen in Kontakt komme und viel weniger eine Betroffene bin.

Weitere interessante Eindrücke habe ich gesammelt, als ich Aspiranten und Aspirantinnen für das Stipendienprogramm zu Hause besuchen konnte. Mir wurde einen Einblick in eine andere Lebensrealität gezeigt, die mich viel über meine Privilegien nachdenken lies. Ich hatte die Möglichkeit selber an einem obligatorischen Wochenende für die Studierenden mit dem Thema Klimawandel teilzunehmen und mitzudiskutieren und zu lernen.

Eine weitere Aktivität an der ich teilhaben und mit organisieren konnte, war als wir einen Pfadinachmittag mit Kinder organisiert haben. Ich habe mehrere Spiele angeleitet.

Sprachbarrieren und persönliche Entwicklung

Als ich etwa zwei Wochen in El Salvador war, hatte ich eine kleine Krise wegen meiner Sprachkenntnisse. Ich dachte, mein Spanisch wäre nicht gut genug. Ich habe mir selber Druck gemacht, dass ich schon Fortschritte machen müsste, dass ich mehr verstehen sollte etc. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mich ja gut verständigen konnte, auch vieles bereits verstanden habe, wenn mich jemand direkt angesprochen hat, und dass ich zu streng mit mir selber war. Ich merke jetzt, 3 Monate später, dass ich in den Gesprächen schon viel mehr verstehe und es mir viel einfacher fällt, etwas in der Gruppe zu sagen oder auch vor Menschen, die ich nicht kenne. Sprechen fällt mir leichter, aber trotzdem fehlen mir oft noch viele Wörter.

Während meines Aufenthalts musste ich immer wieder meine Komfortzone verlassen und Dinge tun, die mir im Vorhinein Sorge bereitete und Angst machten. Mit der Zeit wurde ich selbst sicherer, lernte alles besser kennen und brauchte für vieles weniger bis keine Überwindung mehr.

Olivenbaum
Einblicke in Lebensrealitäten und soziale Ungleichheit

Es hat mich frustriert und mitgenommen, da ich in El Salvador merkte, wie nahe ich selbst an den Geschehnissen bin. Das, was ich sonst in der Zeitung gelesen habe, erzählen mir hier Leute über ihre Bekannten, wie sie, um ein Beispiel zu nennen, illegal in die USA migriert sind oder welche Folgen der Bergbau für ihre eigene Gemeinde und ihr Leben hätte. Der Unterschied zwischen den Betroffenen und mir liegt darin, dass ich die Möglichkeit habe, das Land zu verlassen und zurück in die Schweiz gehen kann, wo ich nicht direkt mit solchen Geschehnissen in Kontakt komme und viel weniger eine Betroffene bin.

Weitere interessante Eindrücke habe ich gesammelt, als ich Aspiranten und Aspirantinnen für das Stipendienprogramm zu Hause besuchen konnte. Mir wurde einen Einblick in eine andere Lebensrealität gezeigt, die mich viel über meine Privilegien nachdenken lies. Ich hatte die Möglichkeit selber an einem obligatorischen Wochenende für die Studierenden mit dem Thema Klimawandel teilzunehmen und mitzudiskutieren und zu lernen.

Eine weitere Aktivität an der ich teilhaben und mit organisieren konnte, war als wir einen Pfadinachmittag mit Kinder organisiert haben. Ich habe mehrere Spiele angeleitet.

Sprachbarrieren und persönliche Entwicklung

Als ich etwa zwei Wochen in El Salvador war, hatte ich eine kleine Krise wegen meiner Sprachkenntnisse. Ich dachte, mein Spanisch wäre nicht gut genug. Ich habe mir selber Druck gemacht, dass ich schon Fortschritte machen müsste, dass ich mehr verstehen sollte etc. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mich ja gut verständigen konnte, auch vieles bereits verstanden habe, wenn mich jemand direkt angesprochen hat, und dass ich zu streng mit mir selber war. Ich merke jetzt, 3 Monate später, dass ich in den Gesprächen schon viel mehr verstehe und es mir viel einfacher fällt, etwas in der Gruppe zu sagen oder auch vor Menschen, die ich nicht kenne. Sprechen fällt mir leichter, aber trotzdem fehlen mir oft noch viele Wörter.

Während meines Aufenthalts musste ich immer wieder meine Komfortzone verlassen und Dinge tun, die mir im Vorhinein Sorge bereitete und Angst machten. Mit der Zeit wurde ich selbst sicherer, lernte alles besser kennen und brauchte für vieles weniger bis keine Überwindung mehr.

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